Eugen Jochum (1902-1987): Dirigent und Orchesterleiter
Zeittafel
- 1.11.1902
- Eugen Jochum wird in Babenhausen bei Augsburg als drittes Kind von Judith und Ludwig Jochum geboren. Der Vater ist katholischer Lehrer und Leiter mehrerer örtlicher Orchester und Chöre. Eugen Jochum erhält, genau wie seine Geschwister Otto (1898‒1969), Mathilde (1900¬?) und Georg Ludwig (1909‒1970) früh Musikunterricht.
- 1910
- Jochum beginnt, in den Kirchen der umliegenden Gemeinden als Organist auszuhelfen und wirkt in den Ensembles seines Vaters mit.
- 1914
- Eintritt ins Augsburger Benediktiner-Gymnasium St. Stephan; daneben Unterricht am dortigen Konservatorium (Klavier, Orgel, Kontrapunkt). Der Berufswunsch Kirchenmusiker entsteht.
- 1920
- Jochum studiert den Klavierauszug von Wagners Tristan und Isolde. Er beschließt, Theaterkapellmeister zu werden.
- 1922-25
- Studium an der Münchner Akademie für Tonkunst bei Joseph Haas und Hermann von Waltershausen (Komposition), Emanuel Gatscher (Orgel) sowie Siegmund von Hausegger (Dirigieren)
- 1924/25
- Volontär am Nationaltheater München
- 13.9.1924
- Tod des Vaters Ludwig
- 1925-27
- Korrepetitor am Stadttheater Mönchengladbach
- 1925
- Begegnung mit Maria Montz, seiner späteren Frau, und mit dem Religionsphilosophen Romano Guardini, der zum wichtigen Freund und Berater wird.
- 16.3.1926
- Erfolgreiches Debüt als Dirigent mit den Münchner Philharmonikern
- 1926-1929
- Kapellmeister am Theater Kiel
- 1927
- Heirat mit Maria Montz
- 1927-1929
- Leitung der Lübecker Sinfoniekonzerte
- 1929/30
- Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim
- 1930-1932
- Generalmusikdirektor am Theater Duisburg und Mülheim/Ruhr
- 1932-1934
- Dirigent des Funkorchesters der »Funkstunde Berlin« (erster Rundfunksender Deutschlands seit 1923)
- 6.12.1932
- Geburt von Tochter Veronica
- 1.9.1942
- Tod von Mutter Judith
- 1934-1949
- Generalmusikdirektor des Stadttheaters Hamburg und des Philharmonischen Orchesters Hamburg; Fusion der beiden Orchester zum Philharmonischen Staatsorchester Hamburg
- 17.5.1936
- Geburt von Sohn Andreas
- 11.2.1938
- Geburt von Tochter Romana
- 1949-1960
- Chefdirigent des neugegründeten Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks; Jochum trägt maßgeblich zum Aufbau und zur Etablierung des Orchesters bei; die von Karl Amadeus Hartmann 1945 gegründete Reihe für zeitgenössische Musik »musica viva« wird ab 1949 vom BR übernommen. Eugen Jochum leitete am Pult des Symphonieorchesters mehrere Konzerte mit Neuer Musik.
- 1953
- Debüt bei den Bayreuther Festspielen (mit Tristan und Isolde)
- 1955
- Tod von Sohn Andreas
- 1960-1964
- Gemeinsam mit Bernard Haitink Chefdirigent des Concertgebouworkest Amsterdam
- 1964-1971
- freier Dirigent mit internationalen Verpflichtungen, darunter bei den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Staatskapelle Dresden, dem London Philharmonic Orchestra, an der Bayerischen Staatsoper, der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin
- 1968-1971
- künstlerischer Berater der Bamberger Symphoniker
- 1971-1973
- Chefdirigent der Bamberger Symphoniker
- 1975-1978
- »Conductor Laureate« des London Philharmonic Orchestra
- 1979
- Auszeichnung mit der Karl-Amadeus-Hartmann-Medaille des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
- 1979-1987
- Auftritte und Tourneen als Gastdirigent mit zahlreichen Orchestern, darunter v.a. die Bamberger Symphoniker, die Berliner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg und das Concertgebouworkest
- 19.5.1984
- Tod von Ehefrau Maria
- 1985
- Auszeichnung mit dem Romano-Guardini-Preis der Katholischen Akademie Bayern
- 1985
- Heirat mit Anni Schiefele
- 14.1.1987
- letztes Konzert Jochums mit den Münchner Philharmonikern
- 26.3.1987
- Eugen Jochum stirbt in München.